Fachtagung: Bojen in Gefühlsstürmen

5. März 2019

Letzte Woche haben wir an der Fachtagung „Bojen in Gefühlsstürmen“ zum Thema Kinder psychisch erkranker Eltern wahrnehmen, verstehen und unterstützen, teilgenommen.

Es war äußerst interessant, mehr über verschiedene Projekte zu diesem Thema zu erfahren: Wie arbeiten Personen aus unterschiedlichen Bereichen daran, die Zukunft von Kindern psychisch erkrankter Eltern zu verbessern? 

Besonders hilfreich war es, die Meinung von einer Vielfalt an Gästen zu hören, die eine ganzheitliche Sicht auf das Thema ermöglichten und unterschiedliche Sichtweisen in die Diskussion einbrachten. Menschen, die beruflich mit Kindern arbeiten, Eltern, die Kindern eine Pflegefamilie bieten, Forscher und auch Personen mit gelebter Erfahrung trafen sich in Graz, um Wissen und Gedanken auszutauschen.

Die Referenten betonten, dass es wichtig sei, die informelle Unterstützung für Kinder auf niederschwelliger Basis in Betracht zu ziehen. Wir stimmen zu und freuen uns darüber, dass unser Ansatz eines Unterstützungsnetzwerkes und der kindzentrierte Fokus darauf ausgerichtet ist. Wir freuen uns, dass das Thema auch in anderen Bereichen Österreichs Beachtung findet, während wir den Kontext und die Möglichkeiten in Tirol genauer betrachten.

Besonders wichtig war es, über die spezifischen Symptome nachzudenken, die die Eltern haben könnten, und wie sie sich auf das Kind auswirken könnten. Die Unterstützung sollte individuell und bedarfsgerecht sein. Dabei sollte die Form der psychischen Erkrankung des Elternteils berücksichtigt werden.

Es wurde darauf hingewisen, dass es oft Programme gibt, die nur für sehr spezifische Fälle greifen oder es wird ein einziger Ansatz entwickelt, der über alle Familiensituationen gestülpt wird. 

Dies unterstützt unseren Ansatz, eng mit dem Kind zusammenzuarbeiten, und das informelle und formelle Netzwerk zu prüfen, um jeweils die Person zu finden, die dem jeweiligen Kind Unterstützung bieten kann. 

Auf der Fachtagung hat uns sehr der positive Blick zur Förderung der psychischen Gesundheit gefallen: über die Kommunikation (wie Eltern beispielsweise mit ihrem Kind über ihre Krankheit sprechen können), über Belastbarkeit (wie sich manche Kinder unter schwierigen Umständen überraschend gut entwickeln) und wie man das Tabuthema psychische Gesundheit leichter zugänglich macht (zum Beispiel indem wir in Schule und Kindergarten mehr darüber sprechen).

Wir freuen uns darauf, mehr zu diesem Thema aus verschiedenen Perspektiven und Bereichen zu erfahren. Gedanken und Erfahrungen auszutauschen erscheint uns als ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Verbesserung der Situation für Kinder.

Weitere Info zum Programm der Fachtagung finden Sie hier! 
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