Erste Treffen für Interessensvertreter

26. März 2018

Unsere erste Stakeholder-Veranstaltung fand am 26. März 2018 an der Medizinischen Universität Innsbruck statt. An der Veranstaltung nahmen Vertreter von zwölf Interessengruppen teil, die sich mit der Unterstützung von Kindern psychisch kranker Eltern beschäftigen.

TeilnehmerInnen kamen von verschiedenen Organisationen und Abteilungen einschließlich:

  • Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landeskrankenhauses - Tiroler Kliniken;
  • Erwachsenenpsychiatrie der Medizinischen Universität Innsbruck;
  • Organisationen die sich für die Interessen von betroffenen Kindern einsetzen, und ihnen Hilfe anbieten (HPE Tirol - Hilfe für Angehörige psychisch erkrankter Kinder; Kinder- und Jugendanwaltschaft; SOS-Kinderdorf; ISD Jugendzentrum; Kinder- und Jugenddienste der lokalen Regierung); 
  • Versicherungsunternehmen, die für die Gesundheitsversorgung in der Region zuständig sind (TKKG).

Die Veranstaltung begann mit Präsentationen des Forschungsteams, die die Wichtigkeit des Themas betonten. Dies beinhaltete zum einen sachliche Informationen über die Größe des Problems und was über die langfristigen Auswirkungen auf Kinder bekannt ist (dies wurde auch mit Hilfe eines Videos der kanadischen Forscherin Brenda Gladstone verdeutlicht und zum anderen persönliche Erfahrungen (die in einem Video von Lisa demonstriert wurden. Die vorgeschlagene Forschung wurde dann einschließlich des Gesamtkonzepts, der verschiedenen Arbeitspakete und des Zeitplans erläutert. Detaillierte Ausführungen folgten im Anschluss über die erste Phase des Projektes (die Vorbereitungsphase) sowie über die gemeinsame Entwicklung des Projektes in enger Zusammenarbeit mit Interessenvertretern. Es wurde betont, dass das Hauptziel darin bestehe, das Forschungsprojekt durch die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren so weit wie möglich an die lokalen Bedürfnisse anzupassen.

Stakeholder hatten die Möglichkeit, Fragen zur Forschung zu stellen. Eine unmittelbare Frage war "Warum Innsbruck?" - Nach einigem Gelächter erklärte das Forschungsteam, dass eine Reihe von Optionen in Betracht gezogen worden seien und Gespräche mit verschiedenen Institutionen geführt wurden; letztendlich wurde die geeignetste Option ausgewählt. Innsbruck punktete insbesondere aufgrund der vorhandenen, regional begrenzten Netzwerke und den Strukturen der partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Das macht es zum Beispiel auch leichter, relevante Interessengruppen zu identifizieren und mit ihnen zu arbeiten, sodass in enger Zusammenarbeit eine soziale Innovation in der Region gelingen kann.

Als nächstes wurden die TeilnehmerInnen gebeten, in Gruppen die folgenden Sachverhalte zu diskutieren: wichtigste Herausforderungen für das Projekt und wie diese adressiert werden könnten und wer miteingebunden werden sollte. In jeder Gruppe fanden lebhafte Diskussionen statt, in denen die Leute Flipcharts und Haftnotizen verwendeten, um ihre vielen Ideen und Vorschläge zu dokumentieren. Haupt-Diskussionspunkte waren:

 

  • Mangel an Vertrauen und Angst der Eltern, Hilfe zu suchen;
  • Stigmatisierung, die eine lokale Sensibilisierung des Themas und niedrigschwelligen Zugang zu Hilfe erfordere;
  • Kinder brauchten praktische Unterstützung, aber diese ist zur Zeit nicht verfügbar; in diesem Zusammenhang wurde die wichtige Rolle von allgemeinen Einrichtungen und Leistungsanbietern hervorgehoben (Schulen, Kindergärten, Allgemein- und Kinderärzte) 
  • Eine wichtige Rolle der Erwachsenenpsychiatrie wurde hervorgehoben; und die Notwendigkeit einer Sensibilisierung von Familien- und Kinderbedürfnisses in der Erwachsenenpsychiatrie; 
  • Gleichzeitig fand man es darüber hinaus wichtig zu realisieren, dass nur als ein kleiner Teil der Eltern mit psychischen Erkrankungen in (stationärer) Behandlung ist;
  • Da die Erwachsenenpsychiatrie viele andere Prioritäten hat, wurde es wichtig erachtet, präzise Protokolle und Richtlinien zur Verfügung zu stellen;
  • Zusammenarbeit wurde als sehr wichtig erachtet; dazu müssen auch Vereinbarungen zum Informationsaustausch und Datenschutzverfahren entwickelt werden;
  • Als wichtige Ansprechpartner in diesem Bereich wurde diejenigen genannt, die bereits mit dieser Gruppe von Kindern arbeiteten und bereits über Fachwissen verfügten (z. B. Wohltätigkeitsorganisationen wie "Frühe Hilfen Caritas", "SOS-Kinderdorf", Kinder- und Jugendanwaltschaft);
  • Andere wichtige Partner:  allgemeinen Einrichtungen, insbesondere Kindergärten oder Schulen, Allgemeinmediziner und Kinderärzte

Die Veranstaltung wurde offiziell beendet, indem allen gedankt wurde und Anmerkungen über die zukünftige Zusammenarbeit gemacht wurden. Die TeilnehmerInnen wurden eingeladen, sich bei Erfrischungen gegenseitig und mit dem Forschungsteam auszutauschen.